Geistiges Heilen – Über innere und äußere Kinder

von | 1. September 2019

Wenn Klienten meine Praxis betreten, achte ich darauf, welche Energien oder Wesen mit ihnen zur Tür hereinkommen und nehme ihr Energiefeld wahr. Das können sehr helle Licht- und Engelenergien sein oder auch dunklere schwere Energien, Familienangehörige, Verstorbene, Ahnen, Schutzengel, schamanische Krafttiere und – allen voran – das innere Kind. Da ich einen guten Draht zu inneren Kindern habe, werde ich oft empfohlen, wenn eines von ihnen in Not ist …

Die Heilung des inneren Kindes

Tatsächlich ist die Arbeit mit dem inneren Kind ein wichtiger Schlüssel zur Heilung. Das innere Kind ist sehr nah mit unserem energetischen Herzen und unserem Fühlen verbunden. Es trägt die Erfahrungen aus unserer Kindheit und darüber hinaus auch alle Erfahrungen, die wir als Kinder in früheren Leben gemacht oder aus dem Ahnenfeld übernommen haben. Es spielt eine große Rolle bei Themen wie Liebe, Anerkennung, Selbstwert, Existenzrecht, Angst, Traurigkeit, Verlassenheit und Isolation.

Durch das innere Kind kommen wir in Kontakt mit unserer Lebendigkeit, unserer Fantasie und Kreativität, unserer Spiel- und Bewegungslust, unserer Neugierde und Entdeckerfreude. Allerdings, wenn das innere Kind in Not gerät, z. B. weil es durch ein aktuelles Erlebnis in ein altes Trauma gefallen ist, dann blockiert seine Angst, seine Trauer oder seine Empörung unser gesamtes System. Dann gilt es, schnell zu handeln, und das innere Kind aus seiner Not zu befreien. Dafür braucht es Klarheit, Entschlossenheit und sehr viel Liebe.

Weil es eines der ersten Erlebnisse mit dem inneren Kind in meiner Praxis war, möchte ich es als Beispiel erzählen.

Das innere Kind in der Aktentasche

Ein 58-jähriger Klient, Finanzvorstand eines großen Konzerns, litt unter Redeangst und plötzlichem Stimmverlust, sobald er in Vorstandssitzungen berichten sollte. Trotz eines intensiven Sprech- und Stimmtrainings hatte sich die Situation für ihn nicht entspannt. Spirituelle Arbeit war ihm fremd, dennoch hatte er mich als Coach ausgewählt, weil er sich durch meine Arbeit eine andere Tiefe versprach.

Schon als er meine Praxis betrat, sah ich vor meinem geistigen Auge sein inneres Kind, das mir direkt in die Arme lief. Während der Klient sprach, wurde es unruhig. Ich erzählte dem Klienten von meiner Wahrnehmung. Ihm gefiel der Gedanke, ein inneres Kind zu haben und wollte gerne mit ihm in Kontakt treten. Ich bat ihn, mit einer sehr liebevollen, weichen Stimme sanfte Worte zu sprechen. Und tatsächlich gelang es ihm, das innere Kind zu erreichen. Nach anfänglicher Freude über die Zuwendung schlug die Stimmung schnell um. Das innere Kind zeigte sich in großer Angst und Überforderung. Es fürchtete sich vor kräftigen Männerstimmen. Und wusste nicht, wie es den Anforderungen der Erwachsenen genügen sollte, hatte Angst, Fehler zu machen und war dadurch völlig gelähmt. Sprechen war in diesem Zustand nicht möglich.

Wir entwickelten ein Ritual, in dem der Klient das Kind aus der Verantwortung nahm und sich als Erwachsenen in das Amt des Vorstands berief. Dadurch kam Erleichterung auf, die Angst verschwand jedoch nicht. Das innere Kind fühlte sich immer noch nicht sicher unter den Erwachsenen.

Dem Klienten kam nun die Idee, dem inneren Kind ein gemütliches Nest in seiner Aktentasche zu bauen, in dem es geborgen und geschützt sitzen konnte. Er wollte dafür sogar echtes Stroh verwenden. Bereits beim Erzählen konnten wir eine tiefe Entspannung fühlen. Das innere Kind war eingeschlafen. Wir beendeten die Sitzung flüsternd und er ging auf Zehenspitzen hinaus.

Einige Wochen später rief er mich an, um zu berichten, dass er schon mehrere Vorstandssitzungen problemlos gemeistert hatte. In seiner Vorstellung ließ er das innere Kind nun immer morgens in seine Aktentasche schlüpfen, in die er tatsächlich etwas Stroh gelegt hatte. Und neuerdings wollte es abends gar nicht mehr raus aus der Tasche.

Klärung und Heilung von Beziehungen

In unserer Kindheit, in früheren Inkarnationen und im kollektiven Feld der Ahnen haben wir auf der Ebene des Herzens tiefe Verletzungen erfahren. Im Kontakt mit Menschen, die wir liebten und denen wir vertrauten, haben wir die glücklichsten Momente erlebt, manchmal aber auch die schmerzhaftesten Erfahrungen gemacht: Ohnmacht und Verrat, Trennung und Verlust, Schuld und Scham, Gewalt und Ausgrenzung. Diese menschlichen Urerfahrungen prägen unser Bild von der Welt und sind oft noch bis in unser gegenwärtiges Leben und in unsere aktuellen Beziehungen hinein wirksam.

Wer heute meine Mutter ist, war vielleicht einmal mein Kind, wer heute mein Mann ist, vielleicht einmal mein Feind, mein Chef ein Inquisitor, meine Freundin eine Konkurrentin, mein Bruder ein rettender Gefährte oder mein Kind ein despotischer König. Wenn wir diese unterschiedlichen Qualitäten gleichzeitig wahrnehmen, kann das emotional sehr verwirrend sein. Klarheit über diese vielfältig miteinander verwobenen Erfahrungen zu gewinnen, ist oft der erste Schritt in einem Heilungsprozess.

Dabei ist es nicht von Bedeutung, ob Erinnerungen aus früheren Leben oder Themen aus dem Ahnenfeld tatsächlich wahr sind. Das können wir nicht wissen. Wenn sie sich jedoch in zentralen Punkten wahr anfühlen, können wir damit arbeiten. Wie das aussehen kann, möchte ich an einem weiteren Beispiel zeigen.

 

Der entmachtete König

Eine Klientin berichtete von den Wutanfällen ihres dreijährigen Sohnes, die weit über das hinausgingen, was man entwicklungspsychologisch als Autonomie- oder Trotzphase bezeichnen würde. Sie und ihr Mann fühlten sich diesem Zorn kaum gewachsen und erlebten sich als ohnmächtig und unterlegen. Wir fingen an, mit dem Thema zu arbeiten. Ich schlug ihr vor, sich ihren Sohn als mächtigen und despotischen König vorzustellen, zu dessen Dienerschaft sie und ihr Mann einmal gehört hatten. Der ehemalige König, heute ihr Sohn, könne sich nun in der gegenwärtigen Inkarnation schwer damit abfinden, im Körper eines Kleinkinds gefangen zu sein und zu erleben, dass niemand ihn respektiert und auf seine Befehle hört.

Der Zorn und die Empörung des Sohnes waren sofort im Raum präsent und es war für die Klientin deutlich spürbar, dass die Geschichte zutraf. Wir entwickelten nun gemeinsam ein Ritual, mit dem sich die Klientin zunächst aus ihrer alten Dienerschaft befreien konnte. Danach war auch ein innerer Dialog mit dem Sohn möglich. An das höhere Selbst ihres Sohnes gerichtet formulierte sie: „Ich weiß, du warst in einem früheren Leben ein mächtiger Herrscher und ich deine Dienerin. Das ist vorbei. Hier und jetzt bin ich deine Mutter und du bist mein Kind. Und du darfst meine volle Mutterliebe genießen.“ Dieser Satz wurde im alltäglichen Zusammenleben zu einer kraftvollen Formel, mit dem sie ihr Kind in die Gegenwart holen konnte. Für sie und ihren Mann zeigte sich eine deutliche Erleichterung.

Angela Broda

Angela Broda

Beratung, Coaching und Geistiges Heilen

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