Vom Kopf ins Herz – Neues Meditations- und Therapiezentrum in Freiburg
Der Agape Verein für seelische Heilung und Entwicklung e. V. aus Sölden hat in der Freiburger Merianstraße ein neues Meditations- und Therapiezentrum eingerichtet. Das Motto lautet „Fühlen lernen, lieben lernen, sein können“.

Die Methode ist von Dr. Martin W. Spiegel (*1952) aus Osthessen nach seinem Studium in Berlin entwickelt worden. Es geht darum, die Prinzipien der Emotionalen Intelligenz, die sich seit über 20 Jahren immer mehr verbreiten ( = „Gefühle nicht unterdrücken, sondern zulassen“; „es gibt keine negativen Gefühle“ etc.), konsequent weiterzuführen zu einem Punkt, wo es nur noch um Gefühle geht, nicht mehr um ‚Themen‘ oder ‚Probleme‘, nach dem Wort von Marie von Ebner-Eschenbach: „Nicht was wir erleben, macht unser Schicksal aus, sondern wie wir empfinden, was wir erleben“.
Die Idee dahinter:
a) Neben dem Denken in Begriffen und dem Denken in Bildern, von dem Philosophie und Psychologie schon lange sprechen, gibt es auch ein Denken in Gefühlen.
b) Im Haus der Seele sind viele Räume, die man Bewusstseinsräume, Erlebens- oder Empfindensräume oder eben auch Seelen- oder Gefühlsräume nennen kann. Es sind ‚Instrumente‘, mit denen der Mensch Erfahrungen ‚seelisch quittieren‘ kann. Wenn diese Seelenräume verbarrikadiert sind, durch früh antrainierte Unterdrückung und Verdrängung von Gefühlen und Bedürfnissen, fehlen die Werkzeuge zur sogenannten Resilienz, seelischen Widerstandsfähigkeit, wie gute Psychologen wissen.
c) Im Garten des Hauses der Seele befindet sich der Pool der Schmerzen, den wir durch eine schöne Anpflanzung unsichtbar gemacht haben. Der wird gebildet durch jede geweinte und ungeweinte Träne von frühester Entwicklung der Seele. Wenn es gelingt, diesen Seelenraum des Schmerzes zu heilen und zu befreien, wird es überflüssig, zu all den Themen und Problemen in der Vergangenheit hinzugehen, die in diesen Pool der Schmerzen eingeflossen sind.
Nach dem Prinzip „Gefühle sind näher an der Seele als Gedanken“ werden im neuen Meditations- und Therapiezentrum Einzel- und Gruppenarbeiten, Vorträge und Seminare angeboten, in denen Fühlen gelernt wird, durch Selbstwahrnehmung von Körpergefühlen, Energiegefühlen, Seelengefühlen, Bauch- und Herzgefühlen etc. in einer „horizontalen und vertikalen Gefühlsarbeit“: Durch vertikale Gefühlsarbeit = „welche Gefühle fühle ich zu diesem oder jenem Gefühl, welches Gefühl fühle ich wiederum dazu, dass ich dieses oder jenes Gefühl fühle?“ etc., wird eine Gefühlspyramide aufgebaut, durch die quasi zwangsläufig zehrende Gefühle in nährende Gefühle verwandelt werden.
Indem wir uns gegenüber bestehenden Themen und Problemen auf die Gefühle fokussieren, die wir dazu haben, statt darüber ‚nachzudenken‘, ergibt sich von alleine jene Gefühls-, Willens- und Verhaltenssicherheit im Moment, die wir uns so sehr in allem wünschen: das soll die Erfahrung sein, zu der uns die neue Methode verhelfen soll, nach dem Prinzip: „Probleme lassen sich nicht durch Nachdenken lösen, sondern nur durch Hinfühlen“.
Spannend wird es bei der Frage: „wer in mir fühlt dieses oder jene Gefühl?“, also welcher Persönlichkeits(an)teil, welche innere Instanz, Teilpersönlichkeit o. ä.; „gibt es ein inneres Kind, eine Schattenseele, eine höhere Seele, ein unteres / authentisches Selbst, ein Oberflächenselbst?“ und so weiter – also abseits jeder Theorie, jedes Konzepts oder Modells sich selber besser kennenlernen.
Mit der Entscheidung für den urchristlichen Begriff Agape (Liebe, altgriechisch, in der Sprache der Bibel) stellt sich der Verein von Dr. Spiegel in die frühe Tradition des Bergpredigtverständnisses von Liebe: nichts (in sich) verurteilen, alles (in sich) annehmen, alles (in sich) stehenlassen können als beste Voraussetzung für Verbesserung: „Versuche nicht, dich zu verändern, denn damit verfestigst du dein Gefängnis – lasse es einfach von selbst geschehen (dass du dich veränderst)!“
Auf diesem Weg des Fühlens werden nach der Erfahrung der Agape-Bewusstseinsschule zwei ‚Flammen‘ als Antriebsmotoren der Seele spürbar: die ‚Flamme des Egos‘, die dafür zuständig ist, für sich selbst sorgen zu können; die ‚Flamme des Dienens‘, die der ‚Flamme des Egos‘ übergeordnet ist, wo sich schon im Tierreich zeigt, wie sehr Wesenheiten sich einem überindividuellen Ziel hingeben oder opfern (Mutterliebe); bei Menschen kommen die verschiedenen Kulturkomplexe hinzu, wie das Selbstopfer für Führer und Vaterland, Religion und Ideologie etc.
Veranstaltungsangebote
Bei allen Veranstaltungen auch Online-Teilnahme möglich:
Täglich 12 oder 18 Uhr: geführte Meditationen.
Dienstags, 20 Uhr: Offener Abend zum Kennenlernen „Vom Kopf ins Herz“ (vom ‚Oberflächenselbst‘ in das tiefere, untere, authentische Selbst – Emotionaltraining mit musikalischen Einstimmungen)
Donnerstags, 20 Uhr: Vortragsabend mit Dr. Martin Spiegel
Seminartag jeweils letzter Samstag im Monat, 10 bis 22 Uhr
Ort: MTZ Freiburg, Merianstraße 29
Wegen begrenzter Plätze wird
um Anmeldung gebeten:
www.agape-freiburg.de
Zu erleben, dass man eigentlich immer nur das Beste will, ja, dass es beglückender ist, Liebe zu geben als Liebe zu bekommen, führt zu einem Ende der Selbstverdächtigung „Ich bin nicht gut genug“ und zu wahrer ‚Selbstliebe‘ und Mitgefühl sich selbst gegenüber – besonders wenn die innere Gegenseite, das sogenannte Schatten-Ich (die Gesamtheit der von Kind an produzierten inneren und äußeren Reaktionsmechanismen), einem wieder einmal Steine in den Weg wirft, nach dem Paulus-Wort: „das Gute, das ich tun will, tue ich nicht, aber das Schlechte, was ich nicht tun will, das tue ich“ (Römer-Brief 7, 19).
Um dahin zu kommen, zu spüren: „Ich bin nicht das, was ich vielleicht zustande bringe, sondern ich bin das, was ich gerne sein und zustande bringen möchte oder will“, brauche es die Wiederbelebung der ‚Seelenräume des Strebens‘, die von Kindheit an aufgrund von Frustrationserfahrungen systematisch zurückgedrängt werden: es brauche die Heilung und Befreiung der Wunschkraft, der Sehnsuchtskraft, der Willens- und Begehrenskraft, nach dem Prinzip: „Wolle, was du tust!“, um ein Leben aus einem Freiheits- und Selbstbestimmtheitsgefühl heraus leben zu können.
Die Methode der Bewusstseinsführung wird dabei gleichzeitig zu einer Meditationsmethode, die in täglichen geführten Meditationen geübt wird. Dabei geht es darum, den Bewusstseinsschwerpunkt, von dem aus wir wahrnehmen und seelisch handeln, vom Kopfbereich in den Brustraum zu verlagern – „mit dem Herzen denken“. Herzgefühl wird von Bauchgefühl unterschieden. Beides sind Quellen der Intuition, die aber im Brustraum-Bewusstseinszentrum zusammengeführt werden.
So arbeitet diese neue Bewusstseins- oder Therapiemethode mit dem Unterschied der drei Bewusstseinszentren im Menschen, die angeblich der Schulpsychologie vollkommen unbekannt sind, welche die Gefühle und alle anderen ‚seelischen Accessoires‘ dem zentralen Nervensystem im Kopf zuzuordnen versucht. Dabei hat anscheinend die moderne Medizin nachgewiesen, dass es um den Bauch herum ein Nervengeflecht gibt – ‚Bauchhirn‘ –, das dem Kopfgehirn in nichts nachsteht. In Homers „Odyssee“ befragt Odysseus in schwierigen Situationen die Intuition seines ‚Zwerchfells‘, altgriechisch phrên, woher der Begriff Schizophrenie = ‚Bewusstseinsspaltung‘ stammt.
Ziel des Emotionaltrainings der Agape-Bewusstseinsschule ist die Heilung und Befreiung des Hauses der Seele: dass alle verdrängten und unterdrückten Gefühle und Bedürfnisse zugelassen werden und sich in einem natürlichen Fließen und Kommunikation untereinander von selbst regulieren können. Dieses Zulassen hat mit Loslassen zu tun und führt zu der Erfahrung, dass sich am besten in mir das sich durchsetzt, was ich will, wenn ich aufhöre, gegen mich selbst Krieg zu führen und mich zu verurteilen …

Dr. Martin W. Spiegel
Agape Verein für seelische Heilung und Entwicklung e. V.
Kapellenweg 16, 79294 Sölden