Alles Gute für Ihr Haar

von | 7. Oktober 2014

Walle-Mähne oder flotter Kurzhaarschnitt, Lockenschopf oder schlichter Pagenkopf – Wohlbefinden und Haarpracht scheinen bei vielen Menschen eng verknüpft zu sein. Ist die Frisur eher ein Problemfall, leidet oft das Selbstbewusstsein. Doch für volles und glänzendes Haar kann man einiges tun. Haare haben es nicht eilig: Gerade mal mickrige 0,3 Millimeter wächst ein Haar pro Tag – das macht rund elf Zentimeter im Jahr.

Grund genug also, diesen kostbarsten Schmuck nach allen Regeln der Kunst zu hegen und zu pflegen. Dabei sind Haare eigentlich nur „totes Zellmaterial“, Hornfäden nämlich, so genannte Hautanhangsbilde. Allein die Wurzel wird von feinen Nervenfasern umsponnen, wodurch man Berührung und Bewegung spürt.

Im Wesentlichen setzt sich das Haar aus drei Schichten zusammen. Die äußere Schicht heißt Cuticula und wird aus dachziegelartig angeordneten Schuppen gebildet. Sie ist für äußere Eigenschaften wie Glanz oder Lockigkeit verantwortlich. Unter der Cuticula liegt der Cortex, der aus Keratinsträngen besteht, dem wichtigsten Aufbaustoff des Haares. Er bestimmt seine Festigkeit und Elastizität. Die innerste Schicht nennt sich Medulla und ist meist schwammartig aufgebaut. Ihre Funktion ist bis heute nicht geklärt.

Blickfang und Ausdruck der Persönlichkeit

Die Kopfhaare sollen physiologisch gesehen vor Kälte und zu starker Sonnenstrahlung schützen. Vor allem aber haben sie heute eine ästhetische und modische Aufgabe. Sie sind Ausdruck der Persönlichkeit, verraten viel über den Geschmack und Herkunft – und können auch erotische Signale aussenden. Kurz gesagt: Haare gehören zu den wichtigsten Schönheitsattributen. Nun ist nicht jede Frau von Natur aus mit einer Traummähne gesegnet. Bei der einen ist das Haar zwar seidig und glänzend, dafür aber fein – und die Frisur fällt immer schnell zusammen. Die andere kämpft dafür mit wilden Locken, die jedoch leicht trocken und struppig aussehen können. Es ist also wichtig, die richtige Pflege für den jeweiligen Haartyp zu wählen. Heutzutage gibt es für beinahe jedes haarige Problem eine Lösung.

Weit verbreitet sind beispielsweise fettige Haare. Sie werden meist durch eine Überproduktion der Talgdrüsen in der Kopfhaut verursacht. Früher hieß es oft, dass man fettiges Haar nicht so häufig waschen soll, um die Fettproduktion nicht noch mehr anzuregen. Dieser Rat stammt noch aus Zeiten, als die Shampoos sehr aggressiv waren. Mit den modernen sanften Shampoos darf man beruhigt jeden Tag den unschönen Fettsträhnen den Garaus machen. Allerdings sollte allzu häufiges Bürsten unterlassen, um die „Schmiere“ nicht obendrein noch im ganzen Haar zu verteilen. Auch der Föhn ist lieber nur sparsam einzusetzen, weil er die Fettproduktion anregt. Rein optisch können zarte, helle Strähnchen für Verbesserung sorgen – sie kaschieren den fettigen Haaransatz. Strähnchen sind auch ein Geheimtipp bei sehr feinen Haaren. Durch die Aufhellung wirken sie voller und aufgrund der chemischen Behandlung wird die Schuppenschicht der Oberfläche aufgeraut. Das macht die Haare griffiger und sie fallen nicht so schnell zusammen. Zusätzlich sollten Frauen mit eher dünner Haarpracht spezielle Pflegeprodukte für mehr Volumen wählen.

Über 100.000 Haare wollen gepflegt werden

Für schnelle Fülle sorgen zudem diese zwei Profi-Tricks: Den Ansatz mit einem Toupierkamm leicht antoupieren und mit Volumenspray fixieren. Oder ein wenig (!) mattes Styling-Wachs auf den Handflächen verteilen und es mit kreisenden Bewegungen in die Haare am Oberkopf massieren. Das bauscht die Mähne schön auf und lässt sie üppiger aussehen. Über mangelndes Volumen brauchen sich Leute mit Locken oder Naturkrause dagegen keine Sorgen machen. Oft wünschen sich aber gerade Frauen mit so einem wilden Schopf, um den sie so häufig beneidet werden, nichts mehr als glattes Haar. Dabei wirken Lockenköpfe meist besonders lebendig, verführerisch und exotisch. Das Problem mit diesen Haaren ist, dass sie häufig spröde, struppig und trocken sind. Das gilt besonders, wenn sie lang sind und das Fett der Kopfhaut ihre Spitzen nicht erreicht. Darum sollte zum Waschen ein Shampoo mit pflegenden Ölen oder Panthenol verwendet werden und danach eine Spülung. Anschließend nur mit einem grobzinkigen Kamm ordnen.

Neigt der Schopf zur Widerspenstigkeit, einfach eine Pflegecreme, die nicht ausgespült werden muss, in die Spitzen kneten. Das definiert Locken auch besonders schön. Einmal die Woche empfiehlt sich außerdem eine Kurpackung. Schwieriger ist das Thema Haarausfall. Die Ursachen können erblich, hormonell oder durch Medikamente bedingt sein. In diesen Fällen kann nur ein Arzt weiterhelfen. Doch auch einseitige Ernährung und Diäten, psychischer Stress oder zuviel Chemie durch aggressive Colorationen können zu Haarausfall führen.

Wichtig ist es daher, auch auf die „inneren Werte“ zu achten. Eine ausgewogene Kost mit viel Obst, Gemüse, Getreide und magerem Fleisch sowie Fisch ist optimal für gesunde Haare. Außerdem sollte jeder Mensch bei Stress für Ausgleich sorgen. Und was das Färben und das Stylen mit Lockenstab, Glätteisen & Co. angeht, so gilt die Regel „nicht übertreiben“ – die Haare brauchen auch Phasen der Regeneration.

Ein Besuch beim Profi lohnt sich immer. Nur mit der richtigen Länge und einem perfekten Schnitt können Haare richtig zur Geltung kommen. Lange Haare sind nichts für dünne und feine Haare. Auch starke Stufen lassen sie noch dünner wirken. Gerade Schnitte oder nur leichte Stufen sind hier die Wahl. Lockiges und dickes Haar sollte dagegen immer durchgestuft werden. Bei langen Haaren sollten die Spitzen alle zwei bis drei Monate nachgeschnitten werden. Mit Kurzhaarschnitten geht es nach sechs bis acht Wochen wieder zum Friseur.

Egal ob kurz oder lang, für jede Frisur ist gepflegtes Haar die Basis, deshalb sollten Sie immer auf die passende Pflege achten.