Abtauchen am Achensee

Abtauchen am Achensee

Abtauchen am Achensee

Bitte nicht wörtlich nehmen, denn der größte See Tirols ist nicht nur sehr tief, sondern im Winter auch sehr kalt – schließlich ist er schon im Sommer eine eher frische Angelegenheit.

Aber Abtauchen kann man hier in der kalten Jahreszeit trotzdem, in steinölige Auszeiten beispielsweise.

Es riecht gewöhnungsbedürftig. Also flach atmen und rasch hinein ins wohlig warme Ölbad. Nach 20 entspannenden Minuten holt mich mein „Bademeister“ aus dem schwarz-braunen Nass. Denn das so wohltuende wie wirkstoffreiche Bad ist auch anstrengend – vor allem für den Kreislauf. Schön, so umsorgt und „bekurt“ zu werden. Was im weitläufigen, durch seine verschiedenen Ebenen und lauschigen Relax-Zonen sehr atmosphärischen Spa des Travel Charme Fürstenhaus Am Achensee auch sonst kein Problem ist.

Lang & laufen

Draußen geht ein aktiver, langer Wintertag zu Ende. Über den Bergen sind Wolken aufgezogen und das „Tiroler Meer“ ist deutlich aufgewühlter als noch am Mittag. Wie am Vorabend verwehen kräftige Windböen den Neuschnee. Die abendliche Fackelwanderung durchs Dorf samt vielen kenntnisreichen Erklärungen bekam da fast was Mystisches. Sieht das verschneite Pertisau bei Nacht doch noch mal unwirklich-verzauberter aus als schon in der glitzernden Wintersonne.

Von den Spuren, die wir heute beim Querfeldein-Langlaufen frisch gezogen haben, wird morgen kaum also mehr was zu sehen sein. Denn: Langlauf braucht nicht immer gespurte Loipen. Die es (bergrunter) ja auch ganz schön in sich haben (können). Diese verflixte Kurve, ein verkannteter Ski, schon lag ich der Länge im Schnee. Überhaupt: die Skier! Lang und schmal führen sie gerne ein Eigenleben. Und erst die Stöcke! Kann die mal einer kürzen? Ich weiß gar nicht wohin damit. Aber dem Privattrainer sei Dank werden die Momente, wo Skier, Stöcke und Beine zu entwirren sind, rasch seltener. Wie meine Anfänger-Angstschweißausbrüche.

Ob sich Kaiser Maximilian I. auch so „waghalsig“ in Tiefschnee und Loipen gewagt hätte? Seine Sommerresidenz legte (anno 1460) den Grundstein für die hiesige Sommerfrische. Dabei ist es nicht geblieben: Aus seinem Fürstenhaus wurde dank geschickter baulicher Erweiterung ein modernes Vier Sterne superior-Hotel mit einzigartiger direkter See-Lage sowie gelebtem Gastgeber-Herz und spürbarer Service-Seele. So ist heute jeder Gast… Fürst! Die adligen Sommerurlauber von einst allerdings wären wohl überrascht. Vom Wintertourismus am Alpenfjord wie auch vom damals noch unentdeckten „schwarzen Gold“.

Geruch & Genuss

Apropos: Obgleich das Steinöl an Tankstelle erinnert, habe ich den Geruch irgendwie (beim Wannenschlaf?) „neutralisiert“. Aber auftanken, das tue ich momentan in der Tat. Bei der folgenden Massage schein ich das Steinöl schon gar nicht mehr zu riechen (Gewöhnung?). Der Therapeut beruhigt mich, die ungewöhnliche Duftwolke verfliege schnell. Gut so. Nachher soll’s nämlich ein Menü im „fürstlichen“ Weinkeller geben. Wäre schade, wenn ich all die köstlichen Speisen (regionale Produkte) und guten Tropfen (fast nur österreichische) vor lauter Steinöl nicht riechen könnte. Das wäre nur der halbe Genuss.

Aber, keine Gefahr. Nur lässt leider auch die dem Steinöl eigene leichte Wärme bald nach. Aber da liege ich bereits samt Tee, Kuscheldecke und vorgewärmten Nackenhörnchen nachruhend am Kamin im Spa. Das habe ich mir redlich verdient, bei all dem lang(e)laufen. Immerhin: Ich habe es bis zur Falzturn Alm (und zurück) geschafft. Weswegen es oben zur Belohnung einen leckeren Germknödel mit puderzuckriger Mohnhaube gab und hier unten zwecks weiterem Energieschub die Steinölanwendungen. So kann es gerne weitergehen, mit der winterlichen Variante vom Abtauchen am Achensee.

Das „schwarze Gold“ des Achensees

Seit 1902 Martin Albrecht am Westufer des Achensees (heute im höher liegenden Bächental) den Ölschiefer entdeckte, wird hier daraus Tiroler Steinöl gewonnen und zu Pflegeprodukten verarbeitet. Sie zeichnen sich durch einen hohen Gehalt an natürlich gebundenem Schwefel aus, hinzu kommen spezielle Wirkstoffe, die von vorzeitlichen Meerestieren und Pflanzen stammen. Diese Mischung hat es wirksam in sich: Ob als mildes Pflegemittel für Haut und Haar oder als traditionelles Hausmittel für schmerzende Glieder – die Einsatzbereiche sind vielfältig.

Tipp: Wer mehr wissen will, ist im Erlebniszentrum Tiroler Steinöl Vitalberg (www.vitalberg.at) in Pertisau richtig. Das markante Gebäude mit den gläsernen Bergrücken ist nicht zu verfehlen. Mit dem Audioguide geht‘s auf Zeitreise ins Karwendelgebirge und zu den Ursprüngen des „schwarzen Goldes“. Im kleinen Schaustollen geht‘s informativ zu, abschließend kann man einige Produkte testen. Wo Weiteres wie Arnika oder Ringelblume zugesetzt ist, kann getrost dran geschnuppert werden – ansonsten besser zurückhalten.

Ins rechte Licht gesetzt: Beleuchtungstricks

Ins rechte Licht gesetzt: Beleuchtungstricks

Ins rechte Licht gesetzt: Beleuchtungstricks

Stilvolle Möbel, die passende Wandfarbe, schöne Bilder an den Wänden – all das macht ein gemütliches Zuhause aus. Doch nichts davon kann wirken, wenn es nicht ins rechte Licht gesetzt wird.

Denn die richtige Beleuchtung macht die Einrichtung erst komplett. Nur eine Lampe an der Zimmerdecke aufhängen – das kann zwar genügend Helligkeit bringen, aber für ein angenehmes Ambiente sollte man sich über das Beleuchtungskonzept schon etwas mehr Gedanken machen. Gerade in größeren Räumen ist eine Kombination verschiedener Lichtquellen ideal.

Gut planen

Weil selbstverständlich jede Leuchte ihre Stromversorgung braucht, lohnt es sich, das Lichtkonzept bei Neubauten oder Renovierungen schon im Voraus sorgfältig zu planen. Dafür kann man sich in Einrichtungshäusern oder Leuchten-Fachgeschäften professionelle Beratung holen. So werden störende, freiliegende Kabel oder aufwändige Putzarbeiten von vornherein vermieden und man kann jeden Lichtstrahl uneingeschränkt genießen.

Mit verschiedenen Lichtarten spielen

Ohne zusätzliche elektrische Leuchten geht aber spätestens abends oder im Winter gar nichts mehr. Im Prinzip gibt es drei Arten von Licht, mit denen Sie dabei spielen können: Als erstes die Hintergrundbeleuchtung, mit der für ausreichende Helligkeit im ganzen Raum gesorgt wird. Zum Zweiten die punktuelle Beleuchtung von Arbeitsflächen, etwa in der Küche oder am Schreibtisch, und drittens, sozusagen als „Kür“, besondere Lichtakzente oder Deko-Leuchten, mit denen zusätzliche Highlights gesetzt werden.

Dimmbar ist besser

Die Hintergrundbeleuchtung kann dabei je nach Raum und Einrichtungsstil ganz verschieden ausfallen: Im Wohnzimmer vielleicht eine schöne Deckenlampe oder sogar ein verspielter Kronleuchter, im Flur praktische (Einbau-)Strahler und im Schlafraum sanftes, indirektes Licht durch einen Deckenfluter. Ideal ist es, wenn die Lampen dimmbar sind, so kann man es je nach Bedarf richtig hell haben oder schummrig-gemütlich.

Blickpunkte schaffen

Ob die schöne Vitrine oder ein besonderes Bild – mit gezielten Lichtakzenten kann man den Blick auf die Dinge lenken, die einem Raum seine besondere Note geben. Bilder-leuchten, Wandlampen und kleine Strahler, die auch im Inneren von Schränken angebracht werden können, setzen Möbel und Deko in vorteilhaftes Licht. Und auch die Lichtquelle selbst – von der stylischen Tischleuchte über die edle Stehlampe bis hin zur glitzernden LED-Kette – ist oft ein Hingucker. Dabei darf es eher eine Leuchte zu viel als eine zu wenig sein, denn so lässt sich der Gesamteindruck besser variieren. Stil und Größe müssen dabei natürlich dem Zimmer und der Einrichtung angepasst sein.

Natürliches Licht nutzen

Die erste Wahl ist dabei fast immer das natürliche Licht. Es sollte so gut wie möglich genutzt werden. So können Lesesessel oder Arbeitsplätze in der Nähe des Fensters platziert werden. Dieses sollte man außerdem nicht mit einem Übermaß an Deko, Vorhängen und Jalousien verdunkeln, sondern – zumindest tagsüber – dem Tageslicht freien Eintritt lassen. Wer sich vor neugierigen Blicken aus dem Haus gegenüber schützen muss, kann auf Plissees oder Stores aus zartem Voile oder Spitze zurückgreifen, die es heute in vielen modernen und gar nicht spießigen Varianten gibt.

Arbeitsplätze gut ausleuchten

Beim Schnippeln in der Küche oder beim Schreiben am Arbeitsplatz sorgt helles, direktes Licht für gutes Sehen und Konzentration. Hier sind Halogen- oder LED-Lampen gut geeignet, die die Arbeitsfläche optimal ausleuchten. In der Küche erfüllen Unterbaulampen diesen Zweck oft besonders gut, am Schreibtisch eine schwenkbare Steh- oder Tischleuchte. Über den Esstisch – ob in der Küche oder nicht – dagegen gehört eine ausreichend helle, aber warme und gemütliche Beleuchtung. Damit die Helligkeitskontraste im Zimmer nicht zu groß werden, sollte außerdem auch der restliche Raum beleuchtet sein. Punktbeleuchtung ist weiterhin für Lesesessel, am Bett und im Bad über dem Spiegel sinnvoll.

Kleine Leuchtmittelkunde

Die Tage der guten alten Glühbirne sind bald endgültig gezählt. Gut, weil sie einfach zu viel Energie gefressen hat, schlecht, weil ihr Licht besonders schön und gemütlich war. Doch die modernen, stromsparenden Alternativen werden immer besser. Hier ein Überblick:

Halogenlampen
Sie kommen der herkömmlichen Glühlampe in Aussehen und Lichtfarbe am nächsten, sparen aber recht wenig Energie ein – nur etwa 30 Prozent. Deshalb werden auch sie langfristig vom Markt verschwinden. Dafür sind sie recht günstig und weisen eine gute Haltbarkeit auf.

Energiesparlampen
Die fachlich korrekt als Kompaktleuchtstofflampen bezeichneten Lichtspender sind ausgesprochen effizient und verbrauchen etwa 80 Prozent weniger Strom als eine Glühlampe. Wegen ihres Quecksilbergehaltes sind sie aber ökologisch bewusst zu entsorgen, und ihr Licht wirkt nicht sehr gemütlich, wenn man den falschen Farbton wählt. Häufiges An- und Abschalten vertragen sie meist nicht so gut, und nicht zuletzt braucht es oft Minuten, bis sie ihre volle Leuchtkraft erreichen, was gerade in Fluren oder Durchgangsräumen sehr unpraktisch ist. Das Preis-Leistungsverhältnis ist aber angemessen. Beim Kauf sollte man unbedingt auf die Anlaufzeit achten, die angibt, wie schnell die Lampe 60 Prozent ihrer Helligkeit erreicht.

LED
LED oder Licht emittierende Dioden gelten als zukunftsträchtigstes Leuchtmittel: Sie sind bei ähnlicher Stromersparnis umweltfreundlicher als Energiesparlampen, und sie halten ca. 100-mal länger als eine Glühbirne. Ihre Hauptnachteile waren bisher der hohe Preis und das relativ kalte Licht. Doch ersterer sinkt mit zunehmendem Angebot immer weiter, und auch bei der Lichtfarbe hat sich einiges getan. Beim Kauf sollte man darauf besonders achten: Sie wird in Kelvin (K) angegeben und sollte für wärmeres Licht möglichst niedrig sein. 2700 Kelvin entsprechen in etwa der Lichtfarbe einer alten 60-Watt-Glühbirne. LED sind außerdem im Gegensatz zu Energiesparlampen häufig dimmbar und sie erlauben ein großes Spektrum an Kreativität bei der Beleuchtung, zum Beispiel mit flexiblen Lichtstreifen und Farbeffekten.

Gute Laune – auch im Winter

Gute Laune – auch im Winter

Gute Laune – auch im Winter

Hin und wieder kann der Winter ja sehr schön sein: Wenn dicke Schneeflocken vom Himmel fallen und die weiße Landschaft in der Sonne glitzert.

Meistens ist es aber nasskalt, neblig, dunkel – und nicht sehr erheiternd. Damit die Mundwinkel nicht dauernd nach unten zeigen, muss man sich was einfallen lassen. Hier einige Tipps.

Die Schaumbad-Party

Man nehme: Ein warmes Schaum-bad mit Duftöl – z. B. warmer Honig- oder exotischer Kokosduft. Kerzenlicht darf nicht fehlen oder, wer ein bisschen Disco-Stimmung mag, eine pulsierende Lichterkette im Badezimmer. Dazu Musik, die richtig Laune macht und sogar das Quietsche-Entchen begeistert auf dem Wasser tanzen lässt. Das macht schon ganz alleine mächtig viel Spaß, noch viel schöner ist’s aber zu zweit in der Wanne. Da darf es draußen ruhig Katzen und Hunde regnen. Und wenn man sich unterkühlt hat, ist ein warmes Vollbad zudem noch sehr gesund.

Mehr Spaß mit Freunden

Alleinsein ist zu jeder Jahreszeit öde, im Winter aber ganz besonders. Bei der früh einsetzenden Dunkelheit und dem ewigen grauen Nebel kann schnell ein Einsamkeitsgefühl aufkommen. Eine gute Idee wär’s, die Telefonbuchliste mal hoch und runter zu studieren und die Leute anzurufen, die man länger nicht gesehen hat. Die freuen sich bestimmt. Und wer es versäumt hat, seine Freundschaften zu pflegen: Im Internet findet man in jeder Stadt Kontaktbörsen, über die man ganz unverbindlich Bekanntschaften schließen kann. Erwiesen ist, dass Geselligkeit die stimmungsaufhellenden Botenstoffe im Gehirn, allen voran das Serotonin, auf Trab bringt.

Sonne und Schnee – so oft es geht

Selbst im übelsten Winter gibt es immer auch schöne Tage. Die sind dann aber besonders wertvoll und sollten, wenn’s geht, auch genutzt werden. Dann heißt’s: Schal, Mantel und Handschuhe an und hinaus an die frische Luft. Im Sonnenlicht kann man Vitamin D und Serotonin tanken: Vitamin D ist wichtig für die Knochengesundheit und der psychohormonelle Botenstoff Serotonin hebt die Stimmung. Wenn in den Bergen dann auch noch frischer Schnee gefallen ist, macht ein Ausflug erst recht Spaß – zu Fuß, mit dem Schlitten oder mit Langlauf-Skiern.

Schöne Filme für finstere Zeiten

Ein Fernsehabend könnte ja auch mal ganz schön sein, wenn nur das Programm etwas besser wäre. Doch da gibt es ja viele Möglichkeiten – vom guten, alten Videoverleih über Pay-TV-Sender bis hin zu Videoportalen im Internet, bei denen man oft kostenlos und legal Filme anschauen kann. Wenn’s einem mal nicht so gut geht, dann sind die Herz-Schmerz-Klassiker immer richtig: Von „Vom Winde verweht“ bis „Schlaflos in Seattle“ oder „The Descendants“ (grandios: George Clooney!). Das Kino ist natürlich ebenfalls immer eine prima Alternative.

Indoor-Sport und das Wetter ist schnurz

Es heißt zwar so schön, dass es schlechtes Wetter nicht gäbe, sondern nur die falsche Kleidung. Wer bei Dunkelheit durch prasselnden, eisigen Regen und Pfützen joggen soll, sieht das dann aber doch ein bisschen anders. Für den Couch-Potato mag das miese Wetter eine prima Entschuldigung sein, den Sport Sport sein zu lassen, bewegen tut aber gerade auch im Winter gut. Sport unterm Dach gibt’s ja schließlich auch: Schwimmen im Hallenbad, Volleyball, Badminton, Squash, Aerobic und selbstverständlich das Fitness-Studio. Ach ja, Tanzen darf man ebenfalls ruhig zum Sport zählen.

„Sonnenschein ist köstlich, Regen erfrischt, Wind kräftigt, Schnee erheitert. Es gibt kein schlechtes Wetter, es gibt nur verschiedene Arten von gutem.“
John Ruskin (1819-1900), britischer Schriftsteller, Maler und Philosoph

Bad Brückenau, das Lieblingsbad von Ludwig I.

Bad Brückenau, das Lieblingsbad von Ludwig I.

Bad Brückenau, das Lieblingsbad von Ludwig I.

Schon vor über 250 Jahren fühlten sich Könige und Adelige von dem fränkischen Kurort in der Rhön angezogen. Zur wahren Leidenschaft und Schauplatz einer großen Liebe wurde er jedoch für den Bayernkönig Ludwig I., der zwischen 1818 und 1862 allein 26 Mal hierher kam.

In dem beschaulichen Städtchen, von wo aus er manchmal wochenlang die Staatsgeschäfte führte, nachdem er 1825 die Nachfolge seines Vaters Maximilian I. angetreten hatte, verursachte er einmal jedoch großen Wirbel. Denn der Landesherr sorgte nicht nur als Bauherr für Prunk und Pavillons (wovon noch heute die prachtvollen barocken Kurbauten zeugen), sondern im Sommer 1847 auch für jede Menge Klatsch und Tratsch. Neben den hiesigen Heilwassern, die Ludwig I. bereits 1818 zu schätzen gelernt hatte, lebte er hier nämlich eine zweite Leidenschaft aus: Seine Affäre mit der Tänzerin Lola Montez.

Der König und die Tänzerin

Die Mätresse ihrer Majestät war bereits ,,bekannt wie ein bunter Vogel“, als sie 1847 mit ihm, mehr oder weniger ,,anonym“ die Sommerfrische hier verbrachte – und ihre im Jahr zuvor in München begonnene ,,königliche“ Liaison fortsetzte.

Die junge Dame erregte erstmals 1843 Aufsehen, als sie in London als angebliche Solotänzerin aus Sevilla auftrat: Aus Elizabeth Rosanna Gilbert, geschiedene James, war Lola Montez geworden. Doch das Publikum durchschaute das Rollenspiel. Montez verließ England und zog kreuz und quer durch Europa. Ihre Auftritte von Berlin bis St. Petersburg wurden von Skandalen, Affären und übereilten Abreisen begleitet; in Frankreich gab es sogar einen aufsehenerregenden Sensationsprozess.

1846 kam es in München dann zur schicksalhaften Begegnung mit dem bereits 60-jährigen Bayernkönig – der die junge Frau später in den Adelsstand erhob und zur Gräfin Marie von Landsfeld machte. Was ihrer beider Verbindung weder legalisierte, noch die Kritik der adligen Verwandtschaft wie der politischen Opposition an dem ,,geschlamperten Verhältnis“ verstummen ließ. Im Gegenteil.

Die Rhöner Luft und die Quellen

Nun, Luft und Liebe sind zwar, so sagt man, wichtige Voraussetzungen für ein gesundes Leben – aber davon allein werden die beiden in jenen Sommertagen ebenso wenig gelebt haben wie die heutigen Gäste. Schließlich kommt hier zur guten Rhöner Luft das Lebenselixier Wasser.
Gleich aus sieben Mineralquellen sprudelt das ,,köstliche Nass“. Mit extrem niedrigem Kochsalzgehalt und hoch wirksamen Mineralisationen ist es Grundlage für ein breites Spektrum von Indikationen und Anwendungen, zwei sind offiziell als Heilquellen anerkannt. Ganz zu schweigen vom Geschmack: von der Sinnberger-Quelle (erstmals 1749 erfasst) – oft auch als ,,Bad Brückenauer Champagner“ bezeichnet- bis zur Ludwig I.-Quelle kann man in dem malerischen Urlaubidyll ein breites Spektrum unterschiedlicher Wässer probieren. In der modernen Heilquellen-Lounge darf der Besucher dabei direkt aus fünf Quellen zapfen, um die verschiedenen Geschmacksrichtungen testen.

Um noch mal auf die ,,schöne Lola“ zu kommen: Die nach ihr benannte Lola Montez-Quelle, ein erfrischender Säuerling aus 260 Meter Tiefe, enthält eine Extra-Portion an Mineralien und Spurenelementen, die das Hautbild sowie positive Zahn-, Haar- und Nageleigenschaften unterstützen. Viel gebracht hat ihr der ,,Jungbrunnen“ aber nicht. Die Liaison endete kein Jahr später im Nachgang zur Märzrevolution; Montez musste Stadt und Land verlassen, der König zugunsten seines Sohnes abdanken. Wiedergesehen haben sich die beiden übrigens nie mehr. Weder in München, noch in Bad Brückenau, noch andernorts. Lola Montez starb, nach weiteren Auftritten und auch Affären, keine 40 Jahre alt, 1861 in New York. Ludwig I. lebte nach seiner Abdankung rund 20 Jahre als Privatier, förderte die Künste und starb 81-jährig 1868 in Nizza.

Interessant: Waren die Bayern damals mehr als froh, des Königs unbeliebte ,,tolle Tänzerin“ losgeworden zu sein, so ist sie heute geradezu ,,beliebt“ zu nennen. In Bad Brückenau jedenfalls ist ihr Name vielerorts zu lesen und zu hören. Nun ja: Liebesgeschichten verkaufen sich halt gut, vor allem schicksalhafte. Und wer weiß, vielleicht wirkt sich ja das Arrangement ,,Lolas Geheimtipp“ nicht nur positiv auf mein körperliches Wohlbefinden aus? Allerdings, dass Trinkkuren und Bäder aus mir eine zweite Montez machen werden, wage ich dann doch zu bezweifeln… aber ihre ,,Karriere“ möchte ich sowieso nicht machen.

Tipps und Klicks

Mehr über das ,,königliche Kleinod Bayerns“, das übrigens gemeinsam mit den Kurbädern Bocklet, Kissingen, Neustadt und Königshofen zum ,,Bäderland Bayerische Rhön“ (www.baederland-bayerische-rhoen.de) gehört, erfährt man unter www.badbrueckenau.com. Wer ,,nur so“ der wohltuenden Wasser und frischen Luft wegen kommen möchte, um aktiv auf den Spuren von Ludwig & Lola zu lustwandeln, dem sei ein Blick in die dortigen Pauschalangebote empfohlen: Ob Wandervogel oder Pedalo-Fan, bei Arrangements wie ,,Wandern & Genießen“ oder ,,Radeln & Relaxen“ findet jeder seins. Oder doch lieber eine reine ,,GesundZeit“ im Vital Spa & Garden? Wer die Wahl hat …

Einen Besuch wert ist das Deutsche Fahrradmuseum mit seinen Kuriositäten aus der Welt des Zweirads: Dort können von der Laufmaschine anno 1817 bis zum modernen Designerfahrrad einzigartige Exponate, dazu eine historische Werkstatt und ein originalgetreu rekonstruierter Fahrradladen bewundert werden. Mit weit über 200 Ausstellungstücken, ergänzt um Anekdoten und Reklameschildern aus der jeweiligen Zeit, beherbergt das Museum die umfangreichste und hochwertigste Sammlung historischer Fahrräder hierzulande. Zu verfehlen ist das Museum kaum: Untergebracht ist es in einer Jugendstilvilla unweit von ,,Tausendjähriger Eiche“ und historischem Kursaal.

Kleine Traube, große Wirkung

Kleine Traube, große Wirkung

Kleine Traube, große Wirkung

In vino veritas, im Wein liegt die Wahrheit. Und nicht nur das. Wein macht auch schön! Oder besser gesagt vor allem dessen Basis, die Weintraube. „Klein, aber oho“ heißt die Devise, denn trotz ihrer Größe sind Trauben wahre „Beauty-Powerpakete“: In der Schale, im Fruchtfleisch und im Traubenkern steckt die geballte Traubenkraft, die Wohlbefinden und Schönheit verspricht.

Schon in der Antike galten Trauben und Wein als DAS Gesundheitsmittel schlechthin. Der griechische Arzt Hippokrates setzte bei der Behandlung von Magen-Darm-Beschwerden ebenso wie bei Fieber voll auf die „Beerenkräfte“ des Rebensaftes. Aber auch die Wirkung des Traubenkernöls war bekannt. Das edle Pflanzenöl wurde für die innere ebenso wie für die äußere Schönheit angewendet. Im Mittelalter war es derart kostbar, dass es sogar in Silber aufgewogen wurde.

Heutzutage weiß man, dass ein Rebstock ein absoluter Tausendsassa ist, der von A bis Z unserer Schönheit dienen kann. Er beschenkt uns neben Trauben und Wein mit Saft, Traubenkernöl und Weinblättern. Sie alle verfügen über eine Fülle von Stoffen, die in Beauty- und Wellnessprodukten zu finden sind. Und die für die Kosmetik größte Bedeutung haben – allen voran die „Polyphenole“. Diese sekundären Pflanzenstoffe haben eine antioxidative Wirkung. Freie Radikale, die unsere Haut schneller altern lassen, werden dadurch effektiv gestoppt. Zudem stimulieren Polyphenole die Produktion von Kollagen, was sich positiv auf die Festigkeit der Hautstrukturen auswirkt.

Weiche Schale – harter Kern

Stolze 2.000 Kilogramm Trauben beziehungsweise 50 Kilo Traubenkerne sind nötig, um daraus nur einen Liter des kostbaren Traubenkernöls zu gewinnen. Und dieses Öl hat es wahrhaftig in sich: Kaltgepresstes Traubenkernöl enthält als einziges Öl – und Nahrungsmittel – eine erwähnenswerte Menge an „Procyanidin“. Bei Procyanidin handelt es sich um ein außergewöhnliches Antioxidans, das rund 50-mal stärker als Vitamin E wirkt. Aber nicht nur dieser Inhaltsstoff macht Traubenkernöl für die Beauty-Branche derart interessant. Auch die ungesättigten Fettsäuren des Traubenkernöls, vor allem Linolsäure, sind nicht zu verachten: Sie spenden der Haut Feuchtigkeit satt. Das Fruchtfleisch der Traube steckt voller Vitamin C, was die Neubildung der Haut fördert. Dazu kommen wichtige Mineralien wie Calcium, Kalium, Phosphor und Eisen, die den Stoffwechsel ankurbeln. Zusätzlich sorgen Spurenelemente für einen frischen Teint.

Auch im so genannten „Weintrester“ – den Fruchtresten, die beim Pressen der Trauben entstehen – steckt geballte Traubenkraft. Und sogar in den Weinblättern: Die in den Blättern enthaltenden „Flavonoide“ (immunstärkende Substanzen) haben eine entzündungshemmende Wirkung und steigern zudem die Durchblutung. Trink, trink, Brüderlein trink? Was nach einem geselligen Abend mit einem guten Tröpfchen klingt, ist tatsächlich eine Form von Wellness, die, im „Wein-Eldorado“ Frankreich entdeckt, auch hierzulande zunehmend im Trend liegt: Die ganzheitliche Vino-Therapie.

Sie dient der nachhaltigen Gewebestraffung und Faltenglättung durch Bäder, Peelings und Massagen mit kaltgepresstem Traubenkernöl und Tresterpackungen, die ungesättigte Fettsäuren und weitere bioaktive Wirkstoffe ins Rennen schicken. Die Kräfte des Weines schützen das Immunsystem der Zellen und halten so die Hautalterung auf, sie pflegen und regenerieren die Haut – und das nachhaltig.

Die Ursprünge der Vino-Therapie

… liegen wie schon erwähnt im Weinland Frankreich. Nachdem an der Universität in Bordeaux entdeckt wurde, dass das „Abfallprodukt Traubenkern“ mit seinen Polyphenolen ein wirksames Mittel gegen freie Radikale ist, wurden dort im September 1995 von der Firma „Caudalie“ die ersten Traubenkernprodukte auf dem Beauty-Markt etabliert.

In Deutschland finden sich die Anfänge der Vino-Therapie im Naheland. Das Romantik Hotel & Vital Spa „BollAnt’s im Park“ war das erste seiner Art, das die Vino-Therapie im Programm hatte. Die hauseigenen „Carpe Vino“-Produkte sind frei von Farbstoffen, Parabenen, Parfüm sowie synthetisch hergestellten Ölen und so für alle Hauttypen geeignet. „Gerade als Therapeutin und somit Anwenderin täglicher Körpertherapien ist es mir wichtig gewesen, eine Körperpflege zu produzieren, die das Traubenkernöl in reinster Qualität enthält, ohne Zugabe synthetischer Wirkstoffe oder Beduftung”, so Nicole Praß-Anton, Spa-Managerin des „BollAnt’s im Park“. Vor rund zwölf Jahren führte sie in dem mehrfach ausgezeichneten Gesundheits- und Wellnesshotel die Weintherapie ein. Sie gilt in Deutschland seitdem als Pionierin, deren Engagement auf diesem Gebiet als „Spa-Personality“ mit dem „Wellness Aphrodite-Award“ belohnt wurde.

Neben den Beauty-Behandlungen werden den Gästen noch weitere „vinotherapeutische Maßnahmen“ angeboten, in Form von „innerlicher Anwendung“: Ein schönes Glas Rotwein oder ein trockener, köstlicher Riesling gefällig? Oder darf’s etwas Traubenkernpasta sein? Auch für den theoretischen Teil ist bei Bedarf gesorgt. Die Gäste des Hotels können an Weinproben beim Winzer oder an geführten Wanderungen durch den Weinberg mit anschließender Betriebsbesichtigung teilnehmen.

Weitere Wellness-Hotels, die Vino-Therapie anbieten, sind das Moselromantik-Hotel Keßler-Meyer, Deutschland, das Wein- und Genusshotel „Der Weinmesser“, Südtirol, oder das „Les Sources de Caudalie“, Bordeaux/Frankreich.